Wir hatten uns eine spezielle Wohnmobil-Navigations- App fürs Handy gekauft, man kann dort eingeben, wie groß wie schwer etc. und noch einen Stellplatzfinder, damit man schon im Vorfeld weiß, wo vielleicht einen schönen Parkplatz/ Campingplatz zu finden ist.
Für mich persönlich ist Camping nicht fremdes, ich bin so groß geworden, meinen Eltern fuhren immer mit den Wohnwagen. Später als ich verheiratet war hatten mein verstorbener Mann und ich einen Eigenen, Meine Eltern wechselten in dieser Zeit zum Wohnmobil. Aber mehr Anknüpfungspunkte, wie mal drin gesessen bei einem Besuch, hatte ich bisher zu dieser Art des Campens nicht wirklich. Unseren Wohnwagen verkauften wir, als Camping bei meinem Mann vor ca 20 Jahren gesundheitlich nicht mehr ging) Ferienwohnungen sind ja nicht schlecht, aber man muss immer lange im Voraus buchen und kann nicht wirklich spontan, weil das Wetter gerade so schön ist, mit Hund im „Gepäck“ verreisen.
Für meinen Schatz ist es was gänzlich neues. aber er ist eh gerne mit dem Auto unterwegs .
20.07- 22.07.2018
Freitagmorgen gegen 9:00 ging es dann los. Solingen Richtung Leverkusen. Dort im Campingfachgeschäft mussten wir noch Adapter für die Stromversorgung kaufen. Danach ab auf die Autobahn. Wir wollten an die Mosel, so grob Richtung Trier .
Nach ca 100 km Autobahn hatte Micha sich schon so ans Fahren gewöhnt, dass es ihm langweilig wurde – also runter von der BAB und die Navigation auf Autobahn meiden umgestellt.
Das klappte leider nicht ganz wie gewünscht. Was aber wohl daran lag, dass wir das Wohnmobil an allen Maßen großzügiger eingestellt hatten. Das das Navi so meinte, damit sollte man besser nicht durch enge Orte fahren.
Nachdem wir das geändert hatten, klappte es aber sehr gut und wir wurden nur wenn es nicht anders möglich war, auf Schnellstraßen oder für ganz kurze Strecken auf die BAB geschickt.
Landstraßen fahren…. schaukelt mehr, vor allem wenn man flott durch die Kurven fährt. Bums – Rappel- Krach……. Da hatte sich doch glatt die Kühlschranktür ausgehebelt?
Anhalten, reparieren, weiterfahren…….. kurz drauf noch mal das gleiche – die Schraube, die die Tür in den angeln hielt, war sehr knapp bemessen – also erst mal vorsichtiger fahren, vor allen in scharfen Kurven – dann klappt das auch mit dem Kühlschrank. J
Und natürlich Ausschau halten n ach einem Baumarkt, um längere Schrauben zu kaufen.
Mittags machten wir Rast auf einen LKW Parkplatz in der Nähe eines Lokals.
Mit dem Pkw wären wir dort wahrscheinlich nicht stehengeblieben, weil wir gar nicht auf solche Plätze geachtet hätten. Es war aber nett da, denn als wir mit Dina zwischen die Felder gingen, kam gleich in einem Gehege einen ganze Herde Rehe auch uns zugelaufen.
Nach 249 km kamen wir in Schweich an der Mosel an, fanden mit der App einen Platz der sich gut anhörte.
Allerdings machte ich den Fehler, da das Programm auf meinem Handy ist und die Navi App auf Michas, zur Navigation des letzten Stückchens, bei mir Google Maps aufzurufen. Denn Maps, glaubt wohl, wir seien ein Fahrrad und schickte und in enge Ecken mit einer Unterführung, bei der die Durchfahrt nur mit Fahrrädern gestattet war und durch die wir nie und nimmer mit dem Wohnmobil durch gepasst hätten. Umdrehen war auch nicht möglich, so eng war es dort…… rückwärts um die Ecke hieß die Devise…..
Wenn „Mann“ das geschafft hat – ja dann kann man gut fahren – Schatzi hat das richtig toll hinbekommen.
Wir fanden dann auch noch die richtige Zufahrt zum Campingplatz. Einchecken, Strom verlegen (gut dass wir die Adapter gekauft hatten) und erst mal „ankommen“
Spazieren gehen, alles angucken, an der Mosel sitzen was trinken – das ist Urlaubs-Feeling .
Dina war neugierig was das Herrchen da macht
da muss man doch mal gucken
Nachts tauchte dann das nächste Problem auf. Wir wir hätten uns besser tagsüber mal drum gekümmert, wie genau die eingebaute Toilette zu bedienen war – denn Spülen ging irgendwie nicht. Welchen Stromkreis musste man dafür nur einstellen????? – Es musste halt für die Nacht auch ohne Wasser gehen. Wie es genau funktioniert entdeckten wir dann am nächsten Morgen.
Nach einem gemütlichen Frühstück setzten wir unser Tour fort.
Stellplatz auf einem im Campingplatz integrierten Wohnmobilhafen kostete für 2Personen, 1Hund und 3KW Strom zusammen 16,90€
Tag 2
Schweich Richtung Bingen , durch den Hunsrück .
Berg rauf und Berg runter, viele Kurven, heftige Steigungen/Gefälle , enge Gassen in kleinen Städten – so richtig was um Fahreigenschaften zu testen.
Im Badezimmerchen hatten wir noch zwei 10 l Kanister mit Wasser stehen, weil wir den großen Frischwassertank nicht voll machen wollten und wir nicht wussten, ob wir mit dem was wir haben rein laufen lassen, auskamen. Auch wussten wir ja nicht, ob wir überhaupt irgendwo parken würden, wo Wasserversorgung war etc. Einer war trotz langsamen fahren in einer scharfe Haarnadelkurve umgekippt und das Hähnchen daran hatte sich entweder beim Umfallen geöffnet, oder wir hatten es nicht richtig geschlossen. 3/4 war ausgelaufen, wie gut dass der Boden gleichzeitig Duschtasse ist und einen Ablauf hat J
Wir hatten uns diesmal einen kleinen Parkplatz in Stromberg (nahe Bad Kreuznach) ausgeguckt. (124 km von Schweich entfernt)
Eigentlich gar nicht schlecht, nur dadurch, dass wir schon in der Mittagszeit dort waren, etwas sehr langweilig gelegen. Fußläufig waren zwar Lidl gleich um die Ecke vorhanden, aber nichts für einen schönen Spaziergang mit Dina.
Also gingen wir schnell noch Joghurt, Brötchen und Eis einkaufen, und fuhren, nachdem wir gegessen hatten, weiter.
Gekostet hätte es dort 5€ für die Übernachtung plus 0,5 € je KW Strom.
Der Platz in Bingen war uns ebenfalls zu abgelegen.
Wir entschlossen und weiter den Rhein entlang etwas zu suchen, wo man zumindest „Schiffe gucken“ und am Wasser Spazieren gehen kann.
Endlich fanden wir auch einen Baumarkt und konnten einen längere Schraube für den Kühlschrank kaufen und dann gleich auch befestigen.
Bei einen km Stand von insgesamt 494 Km haben wir getankt und wieder genullt.
In Andernach war alles überfüllt und so fanden wir dann erst kurz drauf einen Wohnmobil-Parkplatz bei Remagen. Dieser lag direkt neben einem Campingplatz. ( gefahrene Km +37 km nach dem nullen) Insgesamt sind wir an diesem Tag 281 km gefahren.
Wir mussten nun die Erfahrung machen, dass es sehr sinnvoll wäre, immer viel Kleingeld dabei haben, denn sowohl die Stellplatzgebühr wie auch für den Stromkasten brauchten wir Münzen, leider hatte ich alles passende schon für den Automaten für die Platzgebühr verfüttert, sodass für den Strom keine 1€ Stücke mehr über waren. Beim Campingplatz konnte uns weder die Rezeption noch das Kiosk passen wechseln, aber ein nettes Paar, welches auch bei uns auf dem Parkplatz stand half uns weiter (von jetzt an werden Münzen gesammelt)
mal nach dem Ölstand gucken - alles Bestens
Wir zahlten für die Übernachtung dort 12€ Stellplatz + 2€ Strom ( 1€ je KW)
Tag 3
Nach einer sehr erholsamen Nacht ging es dann nach dem Frühstück weiter Richtung Solingen. Bevor wir los fuhren haben wir noch schnell die Abwassertanks an der Entsorgungsstation geleert. 1x Handschuhe währen angenehm gewesen, und werden für die nächste Tour noch gekauft.
Da wir an Tag 2 so viel weiter, als geplant gefahren waren, waren es nun nur noch 125 km bis wir wieder in der Heimat waren . Wir haben ganz kurz beim Altenberger Dom gehalten (ca 25 km von zu hause entfernt), die Parkplätze waren leider alle voll, so dass ich nur schnell ein Foto machte.
........ und sind dann noch für
einen Spaziergang mit Dina an die Wupper gefahren, bevor wir das Wohnmobil bei uns in der Nähe parkten.
Unser Fazit: Insgesamt 655 km, bis auf ca 100 km alles Landstraße Noch gibt es viel zu lernen und zu beachten, es ist vieles noch recht gewöhnungsbedürftig, aber uns hat es SUPER gefallen und viel Spaß gemacht.
….. und Dina hüpft wie selbstverständlich rein und raus, hat sich schon diverse Liegeplätze ausgesucht.
Das sahen wir auf einem anderen Wohnmobil - der Spruch könnte in ein paar jahren vielleicht auch zu unserem Motto werden. |